Olaf Rönnau
Menschlichkeit und Verantwortung in Krieg und Frieden
Smilo Freiherr von Lüttwitz
Der einzige deutsche Armeeführer des Zweiten Weltkrieges in der Bundeswehr, der ab 1957 das III. Korps in Koblenz aufbaute, hatte die Höhepunkte deutscher Militärgeschichte als "Soldat in 4 Armeen" seit 1914 persönlich erlebt.
Im Heer Kaiser Wilhelms II. und als junger Reichswehroffizier geprägt, avancierte er in der deutschen Wehrmacht bis zum General der Panzertruppe und erhielt am 4. Juli 1944 als Kommandeur der 26. Panzerdivision die (76.) Schwerter zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Der vorbildliche militärische Werdegang dieses Mannes, für den das selbstlose Dienen Ausdruck der persönlichen Ehre und der inneren Freiheit war, bewältigte nicht nur in Kriegszeiten schwierigste Situationen, die seine Menschlichkeit und großes Verantwortungsbewußtsein eindrucksvoll unter Beweis stellen. Daher werden in diesem Buch besonders die kritischen Situationen wie z.B. seine Einstellung zum Kapp-Lüttwitz-Putsch (1920), seine Rolle bei den Operationen um Warschau (1944), die familiäre Lage, nachdem seine Schwester, Maria Freifrau von Hammerstein-Equord, und eine Reihe naher Verwandter im Zuge der Sippenhaft nach dem 20. Juli 1944 verhaftet und in Konzentrationslager eingewiesen wurden, beleuchtet. Damit nicht genug, hatte sich von Lüttwitz als Oberbefehlshaber der 9. Armee nach einer Meinungsverschiedenheit mit dem Posener NSDAP-Gauleiter sowie Generaloberst Schörner Ende Januar 1945 wegen "Defätismus" vor dem Reichskriegsgericht in Torgau zu verantworten.
Betrachtet werden ferner sein Wirken in der "Historical Division" während der Kriegsgefangenschaft und seine großen Verdienste für die Innere Führung beim Aufbau der Bundeswehr.
General Smilo Freiherr von Lüttwitz ist ein Mann, dessen Leben die Höhen und Tiefen deutscher Militärgeschichte widerspiegelt und der mit seiner charakterfesten Einstellung sowie seinem humanistischen Wirken bis in die heutige Zeit ein Vorbild sein kann.
ISBN 978-3-938845-92-9
Erscheint Ende 2025